Märchenmünze: Frau Holle
Wenn es geschneit hat, so heißt es im Volksmund, Frau Holle habe kräftig ihre Decken ausgeschüttelt. Diese Redensart basiert auf dem bekannten Märchen „Frau Holle“ der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm. Dieses und eine Vielzahl anderer Märchen wurden von ihnen in der berühmten Sammlung der Kinder- und Hausmärchen im frühen 19. Jahrhundert herausgegeben. Viele dieser Erzählungen spielen mit phantastischen und furchteinflößenden Elementen. Die moralische Botschaft der Märchen steht dabei im Zentrum.
Eine Witwe, so will es die Erzählung, hatte einst zwei Töchter: Eine fleißige und tüchtige Stieftochter und eine faule, träge leibliche Tochter, die sie der Stieftochter vorzog. Die Stieftochter ließ eines Tages versehentlich eine Spindel in den Brunnen fallen, und wurde von der Witwe gezwungen, hinterher zu springen. Sie tat es und erwachte auf einer Frühlingswiese. Dort begegnete sie Frau Holle. Diese wies das Mädchen an, Brot aus Sommergetreide zu backen, die herbstliche Apfelernte einzuholen, und schließlich die Decken auszuschütteln, wodurch es schneite. Die fleißige Stieftochter erledigte alle Aufgaben gewissenhaft, und zum Dank regnete am Ende Gold auf sie herab. Als die Witwe auch ihre faule Tochter schickte, wurde diese jedoch mit Pech begossen, nachdem sie an den Aufgaben kläglich gescheitert war.