Frau läuft durch Wasser

Die Heilkraft der Natur

Das Kneippen, das die Behandlungsmethoden Sebastian Kneipps bezeichnet, wurde 2016 auf die deutsche UNESCO-Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Doch was und vor allem wer, verbirgt sich dahinter?

Sebastian Kneipp, ein aus einfachen Verhältnissen stammender Priester, entwickelte im 19. Jahrhundert ein ganzheitliches Gesundheitskonzept für Körper und Geist, das ihm zu Ruhm und Prominenz weit über die Landesgrenzen hinaus verhalf. Eine ganz besondere Rolle bei den Methoden des leidenschaftlichen Heilpraktikers nimmt das Wasser ein. Kneipp selbst kurierte seine hartnäckige Tuberkulose-Erkrankung durch regelmäßige Bäder in der eiskalten Donau. Inspiriert durch dieses Erfolgserlebnis beschäftigte er sich weiter mit der heilenden Wirkung von Wasserbehandlungen und integrierte sie schließlich als wesentlichen Bestandteil in sein Heilkunde-Konzept. Noch heute werden Kneippsche Wasserbehandlungen wie Wassertreten, Güsse, Wickel, Wechselduschen und kalte Bäder bei Beschwerden vielerlei Art praktiziert und angewendet. Die ganzheitliche Medizin des „Wasserdoktors“, wie er im Volksmund gerne genannt wurde, gründet sich auf fünf Säulen. Neben der erwähnten Hydrotherapie basiert das Gesundheitskonzept auf bewusster Ernährung, Balance, ausreichend Bewegung und der Heilkraft von Naturkräutern. 

Den Apothekern und Ärzten war Kneipp zu Lebzeiten ein Dorn im Auge. Ihnen missfiel, dass Kneipp durch seine zügigen und kostenlosen Behandlungen immer beliebter bei der Bevölkerung wurde. Sie erstatteten schließlich sogar Anzeige – jedoch ohne Erfolg: Kneipp wurde vor Gericht freigesprochen.

Das Münzmotiv

Die Münze zeigt das Konterfei des Priesters, rechts umrandet von Symbolen, die für die 5 Säulen der Kneippschen Therapie stehen. Links am Münzrand steht die Widmung: „200. Geburtstag Sebastian Kneipp“. Die Randschrift verdeutlicht die Naturverbundenheit des Heilers: „DIE NATUR IST DIE BESTE APOTHEKE •“.