Herrnhuter Stern

In der Serie „Weihnachten“ erscheint die 25-Euro-Sammlermünze „Herrnhuter Stern“. Er greift die biblische Tradition der Weisen aus dem Morgenland auf, denen der Stern den Weg zur Krippe in Bethlehem weist. Seinen Ursprung hat er in der Brüdergemeine in Herrnhut, die 1727 gegründet wurde. Dort entsteht in gemeinschaftlicher Arbeit der Stern, der ­– von innen leuchtend – seinen Glanz verbreitet und weltweit als Adventsstern eingesetzt wird.

Der klassische Herrnhuter Stern ist eine dreidimensionale Konstruktion aus Pappe und Papier, die aus einem 26-flächigen Grundkörper besteht, auf den 18 quadratische und acht dreieckige pyramidenförmige Zacken aufgesetzt sind. Oft wird eine elektrische Lichtquelle verwendet, die den Stern von innen strahlen lässt. Die „Erfindung“ des Sterns ist eng verbunden mit den Herrnhuter Schulen, in denen das Sternebasteln zur anschaulichen Unterweisung im Fach Geometrie und zugleich als Vorbereitung auf Weihnachten diente. Seit über 150 Jahren ist das Basteln solcher Sterne ein fester Brauch in der Brüdergemeine, der zu Hause in den Familien und in kirchlichen Schulen gepflegt wird. Neben der 26-zackigen Konstruktion gibt es auch Sterne mit 50, 110 oder 145 Zacken, die in mühevoller Kleinarbeit zusammengesetzt werden.

Als kirchliche Tradition symbolisiert der Herrnhuter Stern die Weihnachtsbotschaft der Geburt Christi. Er ist ein Hoffnungszeichen, das daran erinnern soll, dass Gott den Menschen in dunkler Zeit nahe ist. Er kündigt das Kommen Jesu Christu an und wird traditionell aufgehängt, wenn die Tage am kürzesten sind: vom 1. Advent bis zum Ende der Epiphaniaszeit (6. Januar bis 2. Februar). Die industrielle Fertigung von Herrnhuter Sternen begann Ende des 19. Jahrhunderts und wird heute durch die Herrnhuter Sterne GmbH ausgeführt.

Die 26- bzw. 25-zackigen „Original Herrnhuter Sterne“ (aufgrund der Aufhängung wird manchmal die oberste Zacke weggelassen) werden nach wie vor in Handarbeit in Herrnhut hergestellt und unterliegen einem besonderen Markenschutz. Durch die Missionsarbeit der Brüdergemeine ist das Sternebasteln auch in der „Moravian Church“ in Nordamerika verbreitet. Dadurch sind die Sterne weltweit bekannt geworden.

Das Münzmotiv

Das Münzbild verbindet den lokalen Ursprung des Sternes mit seiner weltumspannenden Wirkung. Es kombiniert das Glockengeläut des Herrnhuter Dachreiters mit der Darstellung des ikonografischen Sternes, der dem Betrachter dynamisch entgegenstrebt. Der besonderen, leicht versetzten Anordnung des Sternes entspricht auf der Wertseite die Position des Bundesadlers, der würdevoll ausgestaltet ist. Das Motiv stammt vom tschechischen Künstler Martin Dašek.